ÖsterreichWTF?!

Sarah Grundner/Kathrin Quatember

Folge 9: Mit Mati Randow

Von der Wichtigkeit, jungen Menschen zuzuhören

09.04.2025 77 min

Zusammenfassung & Show Notes

Eine besonders dichte Folge erwartet euch: Diesmal unterhalten wir uns mit Mati Randow über die Themen Fußball und Politik und die Nachwuchsarbeit in beiden Bereichen. Außerdem geht's um Beteiligung, Fridays for Future, das Leistungsdogma in unserer Gesellschaft und warum Demokratie keine "gmahte Wiesen" ist.

Mati ist Vorsitzender der Sektion Acht (SPÖ) in Wien, Student, parlamentarischer Mitarbeiter und ehemaliger Schulsprecher.
Twitter: @matiRandow
Instagram: @mati.randow


Wir sind Kathrin und Sarah und unterhalten uns mit Menschen, die ihr aus völlig anderen Zusammenhängen kennt über außergewöhnliche Dinge, die ihr bisher nicht wusstet.
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Transkript

Hey, wir sind Kathrin, die meisten von euch kennen mich unter dem Spitznamen Quati. Und Sarah mit Österreich, What the Fuck?! Wir stellen unseren Gästen die Fragen, die ihn ansonsten keiner stellt und erfahren so viele Dinge, von denen ihr keine Ahnung hattet, dass ihr sie über unsere Gäste wissen wollt. Wir haben natürlich einen Fahrplan für unseren Podcast. Wir steigen ein mit der Frage nach der nicht offensichtlichen Expertise, den geheimen Leidenschaften und Hobbys der österreichischen und deutschen Prominenz, einen gescheiten und interessanten Menschen, für die sie eher nicht so bekannt sind. Heute ist bei uns Mati Randow zu Gast. Mati, du bist Vorsitzender der Sektion 8, Student, parlamentarischer Mitarbeiter und während der Pandemie warst du drei Jahre Schulsprecher. Hast du Zeit für Hobbys? Ja, es klingt teilweise mehr als es ist. In der Pandemie muss man dazu sagen, in den Lockdowns war auch viel Zeit. Vielleicht ist auch daraus dann ein bisschen das Engagement nicht entstanden, aber das hat das dann fast noch ein bisschen begünstigt vielleicht. Ich habe schon Zeit und ich hoffe genug. Jemand hat uns geflüstert, du hast etwas mit Fußball zu tun. Aktiv und oder nur passiv? Ja, also ja, stimmt erstmal. Ich freue mich auch da zu sein, das muss man immer am Anfang sagen, wenn man irgendwo eingeladen ist. Nein, ich freue mich wirklich da zu sein natürlich. Ja, nein, ich habe als Kind, habe ich irgendwie mit sechs bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, da war ich im Urlaub gerade in Kroatien mit meiner Mutter und da haben wir in irgendeiner Bar dann ein WM-Spiel angeschaut und da hat das irgendwie angefangen. Und das war bei mir irgendwie so ein bisschen der Zugang über meine Mutter tatsächlich hauptsächlich, weil sie als gebürtige Hamburgerin den FC St. Pauli als ihren Lieblingverein hat. Und dann war das irgendwie halt für mich immer so ein bisschen nicht nur, dass man Fußballfan ist, sondern man ist halt Fan von einem Verein, der irgendwie gute antifaschistische Werte hat. Ich meine, ich muss dazu sagen, ich war als Kind auch FC Bayern Fan. Das waren dann die Jugendsünden vielleicht. Das hat sich gelegt inzwischen, aber St. Pauli ist geblieben bis heute. Und gegen die Jugendsünden kann man nicht viel machen. Es ist nur gut, wenn es vorbeigeht irgendwann. Ja, na voll. Es gibt Leute, die hatten schlimmere Jugendsünden, glaube ich. Genau, und ich habe dann auch ein bisschen, also ich habe jetzt nie professionell Fußball gespielt. Wir waren nie in einem Verein. Ich war bei einem Probetraining irgendwann auch, als ich noch in der Volksschule war. Und da haben mir dann meine Eltern immer geschildert, dass mir das dort vorgestellt wurde und quasi erzählt wurde, wie oft man dann Trainings hätte. Und dann habe ich das quasi an den Fingern abgezählt und dann gesagt zu meinen Eltern, aber dann habe ich ja gar keine Zeit mehr. Deswegen bin ich dann nie in einem Verein gelandet. Das wäre beim Wiener Sportclub gewesen. Das ist ja so ein bisschen der FC St. Pauli Wiens. Ich kann mich jetzt auch dementsprechend outen, dass ich weder Rapid noch Austria Fan bin. Ui, ui. Da macht man sich oft nicht beliebt mit. Aber das ist wirklich, also ich habe eigentlich immer, ich habe halt in Deutschland die erste beziehungsweise zweite Bundesliga geschaut. St. Pauli war ja ganz, ganz lange in der zweiten Bundesliga. Sind jetzt aufgestiegen und bleiben hoffentlich auch in der ersten Liga. Aber österreichischer Fußball hat mich irgendwie nie interessiert, bis auf den Wieler Sportclub. Aber das ist halt Regionalliga Ost. Da können sich 80 Prozent der Mannschaften gar nicht leisten, aufzusteigen finanziell. Und dann war das jetzt nicht so kompetitiv wie vielleicht bei Wiener Derbys dann. Aber du hast es ja schon angesprochen. St. Pauli ist ja auch dafür bekannt, einfach eine sehr starke politische Haltung auch zu haben, antifaschistische Haltung zu haben. Die sind ja auch, was ich so mit Krieg sehr, also sozial sehr engagiert. Und ja, ist das für dich auch, also ist das für dich ein Kriterium auch beim Fußball, dass du sagst, es ist mir schon wichtig, dass das Vereine sind, die einfach sich positionieren und sie einfach außerhalb des Fußballplatzes engagieren? Ja, also ich glaube, das ist für mich ein bisschen das, was vielleicht Sympathie zu einem Verein dann nochmal unterscheidet zu wirklich Fan sein. Also ich finde ein paar Vereine auf der Welt irgendwie sympathisch. Und ja, aber es gibt irgendwie nochmal so eine weitere Schicht dazu. Und bei St. Pauli ist es schon sehr so. Also ich meine, die haben jetzt inzwischen nicht nur jetzt von einer politischen Haltung her, sondern auch, wie sie sich organisieren. Es ist eine Genossenschaft gegründet worden mit dem Ziel, dass am Ende das Stadion dann den Mitgliedern gehört. Also es ist einfach ein sehr, sehr einzigartiger Verein. Und dann kann man irgendwie auch den sportlichen Erfolg, der ist dann ein bisschen zweitrangig teilweise eben. St. Pauli war sehr lange in der zweiten Liga. Da gab es bessere und schlechtere Saisons. Aber wenn es dann mal irgendwie was gelingt, dann freut man sich halt umso mehr. Und ja, genau. Und ich war so letztens mal wieder im Stadion. Da hat man es halt nicht so leicht natürlich, weil man da halt nach Hamburg muss dafür. Ich mag Hamburg zumindest dafür auch sehr gerne. Aber ich bin auch Mitglied beim Verein dazwischen. Ich finde das enorm spannend, was du da erzählst, weil so habe ich das überhaupt noch nie gesehen. Ich bin ja selbst an Fußball minimal interessiert, wenn es hochkommt. Also ich habe auch so mit zehn ungefähr eine WM geschaut. Das sage ich jetzt nicht, wann das war. Es ist nicht die gleiche WM gewesen, sagen wir es so. Aber ich finde das extrem spannend, dass es halt auch ganz andere Themen gibt rund um den Fußball, die so relevant sind dafür, von welcher Mannschaft man einfach auch ein Fan ist. Ja, und es ist auch, also natürlich, es sind ja Leute Fans von verschiedenen Sportarten und alle haben ihre Vor- und Nachteile. Und ich finde halt diese gemeinschaftsstiftende Funktion, die das haben kann, das ist halt auch dann, wenn man auch selber das spielt, irgendwie was Tolles. Also früher in der Volksschule bin ich dann eben auch, wenn ich nicht in einem Verein war, da habe ich halt immer mit Freunden mich dann zum Fußballspielen im Park getroffen. Ist ein bisschen der Klassiker vielleicht. Und ich habe in meinem Zivillienst bei der Volkshilfe Wien, die haben auch einen eigenen, einen FC Volkshilfe Wien quasi. Und da gab es dann, die haben dann an einem Cup teilgenommen, an einem gemeinnützigen. Und das war dann irgendwie auch was Tolles. Aber das war auch das letzte Mal, wo ich Fußball gespielt habe derzeit, weil da habe ich mir dann einmal Elle und Speiche gebrochen im Tor, vor gar nicht allzu langer Zeit. Dementsprechend auch derzeit eher passiv. Aber wenn ich das richtig gehört habe, also du bist regelmäßig in Hamburg auch. Oder regelmäßig, aber immer wieder mal. Immer wieder mal, ja. Also ich finde, also ich war jetzt als Kind eben öfter, weil ich auch Verwandtschaft dort habe, eben über meine Mutter. Und jetzt war ich vor circa einem Monat dort und das letzte Mal davor Ende 2022? Nein, 2023, ja. Also jetzt versuche ich es irgendwie öfter, weil ich finde, das ist eine sehr, sehr schöne Stadt. Und ich bin ein großer Wien-Fan, ich bin gebürtiger Wiener und da füllen sich ja auch ein paar Klischees, die man über WienerInnen so hat. Aber Hamburg finde ich auch sehr toll. Ein bisschen hast du es eh schon angesprochen, jetzt, also vorher, wie es um St. Pauli ging. Also eben so, das Engagement für die Gemeinschaft ist ein großer Punkt im Sport. St. Pauli machen die, das habe ich nicht zu verfolgen, machen die eigentlich Nachwuchsarbeit auch vermutlich, oder? Sicher. Da war ich mal, ja, da war ich mal, ich war sogar mal in einem Trainingscamp, stimmt. War mal einmal in einem Hamburg-Urlaub, war ich, also die Kinder- und Jugendlichenabteilung heißt dann Pauli Rabauken und da war ich im Rabaukencamp. Oh, I love it, I love it. Das wäre nett. Rabaukencamp. Rabaukencamp finde großartig. Ja, kann ich empfehlen. Also, ich habe es für Fußballinteressierte und Hamburg-LiebhaberInnen, gute Kombi. Da ist Rabauken, das ist super. Das ist super, wenn man als Kind dann irgendwas sein kann. Ich war dieses Mal mit dem Rabaukencamp. Das Thema Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist mir ja ein großes Herzensanliegen. Wie bist du, also du warst ja auch Schulsprecher, das heißt, und auch dazu in der Pandemie. Also, es ist ja, wenn man dich googelt, dann stolpert man auch über einige Interviews drüber, wo es eben um all diese Dinge ging, wie es SchülerInnen während der Pandemie zu, was denen so widerfahren ist und wie es mir die Lage war. Aber, wie bist du eigentlich dazu gekommen, Schulsprecher zu werden? War das irgendwie so ein Spontanentschluss oder war das schon so, dass du gesagt hast, ja, bin politisch interessiert, möchte mich da auch engagieren und deswegen Schulsprecher? Also, ich bin in der fünften Klasse, bin ich, habe das erste Mal kandidiert und habe das vor eigentlich nie, also ich war, ich glaube, einmal Klassensprecher, aber dann auch nicht mehr in der Unterstufe. Und wurde in der fünften angesprochen von einer, die schon in der SchülerInnenvertretung war. Die hat zu wenig Leute und die Leute, die kandidiert haben, waren einer der achten. Und wenn das so geblieben wäre mit den Kandidaten, die damals festgestanden sind, dann hätte man quasi nach der Matura der AchtkwässlerInnen dann nochmal neu wählen müssen, irgendwann im Frühjahr, im Frühling. Und deswegen haben sie händeringend nach Leuten gesucht und ich habe in der Unterstufe eine SchülerInnenzeitung gemacht. Und ich glaube, dadurch sind sie oder ist sie auf mich aufmerksam geworden, irgendwie haben sie irgendwie gekannt. Und das war dann eine sehr spontane Entscheidung. Und dann habe ich so ein bisschen Blut geleckt an der Vertretungsarbeit. War erst noch in der passiven SchülerInnenvertretung. Also das ist ja so organisiert, dass es drei aktive SchülerInnenvertretungen gibt und drei passive. Und ich war auf Platz fünf von sieben KandidatInnen. War okay für mich in der fünften Klasse. Genau. Und bin dann aber auch trotzdem zu Wiener SchülerInnenparlamenten ins Rathaus mitgenommen worden. Und habe mir das irgendwie alles ein bisschen angeschaut. Und war jetzt nicht so unbedingt zufrieden mit der SchülerInnenvertretung auch an meiner Schule teilweise. Bei einem Vorgänger damals. Und habe mir gedacht, ich möchte es besser machen. Oder ich habe ja auch Ideen, was man irgendwie machen kann. Und ja, das hat mich dann dazu geführt, dass ich in der sechsten Klasse wieder angetreten bin. Und dann auch gewählt wurde. Das war, ich glaube, zwei Tage bevor Sebastian Kurz, der uns in den Rathaus gewonnen hat, 2019. Also das war Ende September 2019, weil die SchulsprecherInnenwahlen, SchülerInnenwahlen sind dann auch immer am Anfang des Schuljahres. Also das war quasi zeitgleich. Aber das politische Engagement an sich, also ich bin in einem politischen Haushalt sozialisiert worden. Und ich habe aber eigentlich angefangen, mich wirklich aktiv zu beteiligen bei Fridays for Future Anfang 2019. Also das war eigentlich der Weg da hinein. Da bin ich irgendwann zu einem Klimastreik im Jänner 2019 oder vielleicht sogar auch im Dezember. Also wo das gerade angefangen hat und in Wien gerade die ersten Streiks waren. Also ich glaube, ich war eine Freistunde am Freitagnachmittag und habe das genutzt, mir das mal anzuschauen. Und dann bin ich da auch gleich reingerutscht. Und ja, also darüber war eigentlich der Zugang ursprünglich. Du hattest ja mit dieser passiven Vertretung eigentlich ein ganz gutes Jahr, um reinzuwachsen in die Schülervertretung. Meinst du, das hat dir geholfen? Weil ich nehme an, dass die Großen sich da auch ein Stück weit einfach mitgenommen haben. Ja, nein, das war, also ich meine, in der fünften Klasse Schulsprecher werden wir auch ein bisschen früh, finde ich. Also kann man auch, aber ich glaube, für mich hat es gut gepasst, dann in der sechsten Klasse das machen zu können. Hast du, weil du vorher gesagt hast, du hattest auch einige Themen bei dir an der Schule, die du angehen wolltest. Also meine erste Frage, was waren das für Themen? Und die zweite Frage, gab es da auch Verbindungen zu deinem klimapolitischen Engagement? Ja, die gab es. Also ich war an der Rahlgasse. Wir haben einen Schulschwerpunkt Gender, Umwelt und Soziales. Also schon von dem her gab es automatisch eine Verbindung. Ich bin auch in meiner Schule beim ersten weltweiten Klimastreik, habe ich unsere Delegation quasi angeführt, wo wir dann hingegangen sind. Ja, nein, es war, also einerseits war die Idee, die Schulschwerpunkte noch stärker umzusetzen. Dann gab es das Dauerthema der autofreien Rahlgasse, was glaube ich, also ich glaube, das wurde schon so lange diskutiert, als ich auf der Welt bin. Und da habe ich halt versucht, immer wieder mit der Bezirksverstehung zu reden, ob man da nicht mal was machen kann und was man da vielleicht machen kann. Da hat es auch teilweise sehr gut ausgeschaut. Und jetzt habe ich letztens eine Einladung bekommen, dass jetzt bald zumindest die Parkplätze direkt vor der Schule, also zur Vorstellung vielleicht, die Rahlgasse ist im sechsten Bezirk bei der Maria-Hilfer-Straße in einer Sackgasse, wo eine Garage am Ende ist. Also vielleicht kennen die Leute die Rahlstiege. Da unten ist die Schule dann gleich. Und das ist eine Garage, wo Anrainer drinnen ihre Autos stehen haben und dafür müssen da Autos durch können in irgendeiner Form. Und dann sind da Gastronomiebetriebe, die auch beliefert werden müssen. Was mir bisher nie jemand erklären konnte, ist, warum man dort einen, also wenden können muss eigentlich und warum man dort ganz viele Parkplätze braucht. Weil eine Garage ist gut, wenn man es jetzt nicht unbedingt weghauen will oder stießen will, dann braucht es halt eine Zufahrt. Aber ja, aber wir hatten halt ganz viele Parkplätze. Und das habe ich letztens eine Einladung bekommen zur Eröffnung eines Parklets, wo eben jetzt zumindest die Parkplätze vor der Schule oder ein Teil der Parkplätze entfernt werden. Und stattdessen so ein, weiß ich nicht, es gibt den Diensten, so Kretzloasen heißt das dann irgendwie oft. Also ein temporäres Modul, was aber auch mit Schülerinnen zusammen gestaltet worden ist, wo dann auch Unterricht stattfinden kann im Sommer und wo einfach mehr Platz vor der Schule ist. Also das hängt ja auch damals schon an ein Thema. Dann haben wir am Anfang gratis Obst und Gemüse-Kistel einmal im Monat quasi als gesunde Alternative zum Buffet von Gourmet. Was halt, ja, also die Laugenstangen waren gut, aber und die Kakaomilch war auch ganz, aber gesund war es nicht, sagen wir so. Genau, aber es gab irgendwie, also unnatürlich, Schuldemokratie und auch einfach, wie ich jetzt sehe, Schulprecherinnen und Schülerinnenvertretungen haben oft so diesen Ruf, dass man nichts macht, außer vielleicht ein Fest im Jahr organisieren. Und bei uns war immer am Tag der offenen Tür dann als Guide die Leute herumführen zu dürfen. Da hatte man die Pole Position, wenn man irgendwo in einer Vertretung war. Und dem, also das ein bisschen zu widerlegen, war, glaube ich, auch das Ziel. Man muss auch sagen, einen großen Teil der Sachen, die ich mir damals überlegt habe, konnte ich nicht machen, weil die Pandemie dann gekommen ist. Also wir haben auch eine Veranstaltungsreihe angefangen, wo wir Leute eingeladen haben an die Schule und die Oberstufe quasi mit ihnen diskutiert hat. Also wir hatten Armin Wolf da, dann hatten wir die Natascha Strobl da. Das war dann schon eben auch nach der Wahl 2019, wo dann das Regierungsprogramm bestanden ist und sie mit der Oberstufe das Regierungsprogramm quasi analysiert hat. Und dann hätten wir als dritten Gast Michael Kohlmeier gehabt und da ist dann schon die Pandemie dazwischen gekommen. Und dann war es halt ganz anders natürlich. Hat sich sehr viel verschoben dann. Ja, klar, für alle und überall war bei euch natürlich auch nicht besser, in vielen vermutlich schlechter. Mich würde es jetzt noch interessieren, also diese ganzen Sachen, die du da gemacht hast, wie sehr hast du dich als Jugendlicher da unterstützt gefühlt? Also inwieweit hast du den Eindruck, dass Jugendliche auch so in Richtung demokratische Prozesse unterstützt werden? Ja, naja, also es kommt auf die Person an, würde ich sagen. Also war das bei euch an der Schule erwünscht? Wurde das unterstützt? Also von meinen Direktorinnen wurde es immer sehr unterstützt. Das fand ich super. Ich glaube überhaupt, Direktorinnen haben oft einen schlechten Ruf. Und ich habe aber irgendwie auch in meiner Vater Schulsprecher, also dann doch mehr mit meinen Direktorinnen zu tun gehabt, als die allermeisten Schülerinnen in der Schule. Und habe auch nochmal viel mehr Verständnis für Dinge auch dann bekommen, die vielleicht manche Leute da manchmal nicht verstehen, weil man halt dauernd tausend Sachen auf einen eintrasselt und man mit ganz Schümen alleingelassen wird. Ja, die hat mich immer unterstützt. Grundsätzlich in der Schule hatte ich schon noch oft das Gefühl, dass es da viel Unterstützung gibt. Vor allem fand ich es aber super, wenn ich das Gefühl hatte, dass andere Schülerinnen oder andere Betroffene dann auch in der Pandemie das irgendwie mitbekommen haben und dann auch irgendwie mitmachen wollten. Also das war dann eher die Unterstützung, die ich auch mitbekommen habe und die ich dann toll fand. Deine Arbeit in der Pandemie fanden übrigens nicht nur Schüler und Schülerinnen toll, sondern auch ganz besonders Eltern. Ich habe während der Pandemie, nicht alle, aber viele und ich habe während der Pandemie hier drei Kinder im Distance Learning gehabt und ich war so dankbar, weil ich hätte nicht mehr die Kraft gehabt, irgendwas zu machen. Und wir waren, also ich weiß, ich war da auch nicht allein. Es waren wirklich viele, die gesagt haben, meine Güte, ich bin so froh, dass es da Leute gibt, die die Kraft haben, was zu sagen. Ja, es war dann natürlich, also die Pandemie ist gekommen und die Rolle als Stutsprecher war dann ganz anders. Ich bin dann noch am letzten, ich glaube am letzten, vorletzten Tag vor dem ersten Lockdown durch die Oberstufenklassen gegangen und habe mit den Informationen, die man zum damaligen Zeitpunkt hatte, das war de facto ein Radiointerview von Christian Drosten, bin mit dem quasi mit diesem Wissen dann herumspaziert und habe mit den Schülerinnen darüber geredet. Und das war, und das ist dann irgendwie immer mehr auch in die Richtung gegangen, also dann im ersten Lockdown, im Distance Learning, wo ja auch die Kommunikation, also nicht, dass die Kommunikation dann unbedingt besser geworden ist von der Politik, aber da war es noch sehr chaotisch. Danach war, wusste man zumindest halbwegs, was kommt, auch wenn es dann oft falsch war, aber ich weiß noch, die ersten Verordnungen vom Bildungsministerium, ich habe dann halt gewartet, bis die irgendwie online waren auf dieser eigenen Corona-Seite dort und habe die dann irgendwie versucht zu entziffern und in Instagram-Stories auf unserem Schülerinnenvertretungs-Account dann zu posten. Und das ist halt was anderes als Diskussionsveranstaltungen organisieren oder sowas. Ich habe eine Frage an dich, und zwar, also wie habt ihr das Miteinander, also dass du Kontakt zu den MitschülerInnen hattest, wie habt ihr das organisiert, beziehungsweise wie hat das ausgeschaut jetzt außerhalb von deiner eigenen Klasse? Weil das stelle ich mir ja, allein das ist ja schon managementtechnisch eigentlich ein 40-Stunden-Job, das alles zu koordinieren. Ja, na wie gesagt, erstens, also ich hätte zumindest ein bisschen mehr Zeit, weil ich habe mir gerade im ersten Lockdown eigentlich ganz gut getan mit dem Distance-Learning und bin darauf gekommen, auch dass man viele Dinge viel schneller machen kann, weil man sie nicht in diesem teilweise störenden Umfeld der Klasse machen muss. Aber es hat natürlich auch ganz viele Nachteile. Also wir hatten, wir haben ja eigentlich als SchülerInnenvertretung, haben wir die Plattform genutzt, die unsere Schule insgesamt für Distance-Learning, für die ganze Organisation verwendet hat. Das war bei uns Google Classroom. Und da haben wir dann irgendwann einen eigenen SchülerInnenvertretungskurs quasi bekommen, wo ich glaube dann alle Oberschul- und SchülerInnen drinnen waren und wir quasi so kommunizieren konnten. Und wir haben halt dann noch KlassensprecherInnen-Treffen online gemacht. Wir hatten sowieso eine WhatsApp-Gruppe für KlassensprecherInnen, wo dann halt alle Infos irgendwie reingekommen sind. Also ich glaube, das waren dann so die Hauptkanäle. Ich meine, man muss dazu sagen, meine Generation tut sich jetzt nicht schwer damit, irgendwie online Kontakt zu halten. Also es war teilweise komplizierter, in der Schule in normalen Zeiten sich zu finden, weil ob die Klasse dann wirklich in dem Klassenerraum ist oder gerade Sport hat oder in irgendeinem Saal ist, also bis man dann da die Person findet, die man gerade braucht, da ist es schneller, wenn man einfach anruft oder WhatsApp-Nachricht schreibt. Inwieweit helfen dir die Erfahrungen aus der Pandemie als Schulsprecher für deine, wir haben es ja in der Vorstellung schon gehört von der Sarah, du bist ja Vorsitzender der Sektion 8. Und inwieweit helfen dir da die Erfahrungen auch für jetzt, nämlich auch um eben, sage ich einmal, die Interessen von jungen Menschen nicht aus den Augen zu verlieren, beziehungsweise dich da auch auszutauschen und zu organisieren, also mit Menschen, die man eben ansprechen möchte. Ja, also ich meine, es ist was komplett anderes, natürlich, aber, also ich glaube, man sammelt einfach grundsätzlich irgendwie viel Lebenserfahrung, wenn man sich ehrenamtlich engagiert. Ich glaube, ich habe schon aus meiner Tätigkeit als Schulsprecher viel gelernt, ich habe aber gerade für so Gruppendynamiken, habe ich, glaube ich, mehr gelernt von Fridays for Future und von meiner kurzen Zeit bei der AKS, also bei der SPÖ-Schülerinnenorganisation, Aktion Kritische Schülerinnen. Da war ich ja dreiviertel Jahr, das war in meinem ersten Jahr als Schulsprecher, glaube ich, ja. Oder im zweiten, ja, also bis 2021, Mitte 2021, Anfang 2021, glaube ich. Weil man, glaube ich, also man lernt halt, wie sich Gruppen organisieren und man lernt dann auch schnell, was so die Klassiker sind, an denen es scheitert und warum es auch nicht gut funktioniert. Also bei Fridays for Future war es so, da bin ich irgendwie hingekommen und war einer von zwei Schülerinnen im Organisationsteam. Die anderen waren alle Studentinnen. Die andere Schülerin war die Lena Schilling, das war ganz lustig. Die war halt schon näher an der Matura dran als ich, noch frisch in der fünften irgendwie. Und das ist dann auch nicht gut geändert. Also da haben wir dann einerseits, haben wir total viele Erfahrungen gesammelt, weil wir den ersten weltweiten Klimastreik eigentlich maßgeblich als Schülerinnen organisiert haben. Also da war es nicht so, dass wir dann angewiesen waren darauf, dass die, wenn ich das jetzt so klischeehaft sagen darf, die 25-jährigen BOKU-Studies, die ihr Leben lang schon Bäume umarmen quasi, jetzt sehr überspitzt. Aber dass die das dann organisieren, sondern den Sternmarsch von den Schulen in ganz Wien, den habe ich in einer Google Maps Liste konzipiert. So, habe mich angeschaut, wo sind alle Schulen. Bin das händisch durchgegangen. Dann habe ich angeschaut, wo sind irgendwelche Treffpunkte, die man wählen kann. Und wie macht man das dann? Und dann ist es halt, da habe ich auch erlebt, wie das dann auch nicht funktioniert hat, wenn in irgendwelchen, Klassiker, irgendwelchen Chatgruppen dann miteinander diskutiert wird und dann alles ganz toxisch wird. Und dann, oder Leute anfangen da mit irgendwelchen Ego-Trips oder im grünen EU-Wahlkampf dann auf einmal aufzutreten und Fahnen von allen Parteien von Demos zu verbannen. Aber wenn die Grünen dann mit grünen EU-Flaggen, also Europa-Flaggen da dann auftauchen, dann ist es okay, weil es steht ja nicht die Grünen drauf. Es war halt das Logo, was die Grünen im gesamten Wahlgang verwendet haben. Zufällig wurde die Flagge dann auch von Werner Kogler getragen, aber das war halt dann für mich auch nicht so toll. Also für mich, ich wollte es jetzt nicht irgendwie, ich wollte es einfach nicht parteipolitisch machen, sondern versuchen, eine möglichst große Menge an Menschen und aber vor allem auch an Schülerinnen eben anzusprechen, weil das für mich eine Schülerinnenbewegung hauptsächlich ist, weil auch Greta Thunberg halt nicht eben 10, 25-jährige Studentinnen war, sondern es war eine Schülerin, die sich hingesetzt hat. Greta Thunberg ist jetzt vielleicht auch nicht mehr das ideale Vorbild, um es jetzt vorsichtig zu formulieren, aber... Aber sie hat eine Bewegung gestartet, eine ganz wichtige. Absolut. Und ich glaube, davon konnte man irgendwas mitnehmen oder habe ich einfach viel gelernt, wie Abläufe organisatorisch sind, wie man eben kommunizieren muss oder auch nicht kommunizieren sollte. Und das sind Dinge, die sich, glaube ich, durch ganz viele Organisationen dann durchziehen. Was ich als Schulsprecher mir ganz überraschend eigentlich fand und toll fand, war ohne großen, ich sag mal, institutionellen Support, dass man auch ohne das Dinge erreichen kann oder Aufmerksamkeit generieren kann zumindest. Also die öffentlichkeitswirksamen Aktionen, die ich dann mitinitiert habe, waren nicht dann mehr mit der AKS oder über die Bundesschülerinnenvertretung oder whatever, sondern sind teilweise darin entstanden, dass ich mir gedacht habe, was ist das gerade für eine furchtbare Situation, man muss doch irgendwas tun. Und dass dann offensichtlich es anderen Leuten gleichzeitig auch so gegangen ist, ich Leute angeschrieben habe und dann in zwei Tagen hatten wir jede dritte Wiener AHS, die einen Brief unterschrieben haben gemeinsam. Und das hat sich dann weiter aufgebaut in der Pandemie und das war dann eigentlich wirklich was Tolles und was ich auch versuche, mir als Motivation zu behalten. Finde ich großartig. Ich hätte noch eine Frage zu Schulen in den Lockdowns, weil es wird jetzt immer so furchtbar viel geklagt darüber, wie schrecklich das war oder andere sagen, wie gut das war oder es war zu viel oder zu wenig. Und mir geht die ganze Zeit eine Sache verloren, die ich nämlich fand, dass sie richtig gut gelaufen ist, aber irgendwie wird es einfach nicht diskutiert. Und zwar geht es mir tatsächlich um die halben Klassen. Denn ich finde, das war etwas, das während der Lockdowns tatsächlich sehr gut funktioniert hat, dass zwei Tage die eine Hälfte in der Schule war und zwei Tage die andere Hälfte. Ich habe in der Zeit Unterrichtspraktika gemacht. Ich hatte zu dem Zeitpunkt halt auch Kinder in der Schule. Und eigentlich jeder, der das hatte, diese kleinen Klassen, hat festgestellt, das ist super zum Unterrichten, das ist super zum Unterrichtetwerben. Und die Leute, die dann nur von zu Hause aus über Zoom zuschauen, die waren eigentlich auch zufrieden. Hast du eine Idee, warum man das überhaupt nicht weiterverfolgt hat und warum das so in der Versenkung verschwunden ist? Ja, eine Idee, das ist eine heilig gute Frage. Also ich glaube, die Idee, die ich habe, ist, dass grundsätzlich sehr, sehr wenig aus der Pandemie sich mitgenommen wurde an möglichen Verbesserungen. Also wenn man das irgendwie so ganz nüchtern betrachtet, dann ist es so, dass diejenigen, die von Anfang an nicht auf der Seite der Wissenschaft gestanden sind, die vielleicht parteipolitische Interessen hatten, die vielleicht wollten, dass die Eltern halt in die Arbeit gehen können, denn es nicht um die Kinder gegangen ist, sondern um andere Dinge, dass die am Ende leider gewonnen haben. Also das ich habe versucht, in meiner Funktion dagegen anzukämpfen. Ich glaube, es ist teilweise gelungen, auch nicht nur deren Narrative dann in der Öffentlichkeit quasi allein so dastehen zu lassen, aber de facto ist es so, dass sich das auch so festgesetzt hat. Also auch wenn jetzt jedes Mal, wenn irgendjemand über Fehler in der Pandemie redet, ist eigentlich das Erste, was kommt, ja, die Schulschließungen waren überzogen. Und es ist Schulschließungen waren wirklich far from perfect irgendwie und es hat viele Nachteile gehabt. so wie alle Maßnahmen, die es gab, irgendwie Nachteile gehabt haben. Logischerweise, aber wenn sie nur Vorteile hätten, dann würde man immer so leben. also ja, wäre komisch, wenn es anders wäre, aber es ist bei ganz vielen Dingen im Bildungsbereich einfach sich geweigert worden, sich strukturellen Problemen zu widmen und stattdessen wird irgendwie oberflächlich versucht, da irgendwelche Dinge dann voranzubringen. also es wurde dann gesagt, weiß nicht, der Leistungsdruck, der war dann auf einmal nur da, weil es Schulschließungen gab und davor war Schule ein Ort, wo niemand Leistungsdruck hatte. Die Schule haben sich in der Schule ja quasi erholt vom Leistungsdruck zu Hause oder so. war der perfekte Ort, wo alle glücklich sind und sobald Schülerinnen zu Hause sind, werden sie depressiv. Genau. Und dann habe ich mir Studien durchgelesen, wo dann Erkenntnisse gezeigt haben, dass in den USA zum Beispiel die Suizidraten bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter immer kurz nach Schulbeginn in die Höhe steigen, schon vor der Pandemie, da gab es Studien, die auch untersucht haben, schon, die Pandemie hat ja dann doch ein bisschen auch gebraucht, die dann untersucht haben, was Faktoren sind, die auch zum Beispiel die psychische Gesundheit bei Schülerinnen beeinflussen, weil das ja so ein Thema war, was immer ganz präsent da kommuniziert wurde als Grund gegen Schulschließungen. Dann ist da rausgekommen, dass die Angst vor einer Infektion einen Einfluss, einer schlechten haben kann auf Metallige Gesundheit. Nein, was für eine Überraschung. Ja, also genau, da gab es ganz viele Sachen, genau, dieser Leistungsdruck und natürlich auch, dass man weniger Leute sieht, weil man soziale Kontakte braucht, glaube ich, aber auch das, auch da wurde dann wieder so getan, als wäre die einzige Möglichkeit, dass irgendwie junge Menschen soziale Kontakte haben, dass sie sich in die Schule setzen. Ich meine, wie oft hat man als Schülerin, wenn man sich zurückerinnert an die Schulzeit, gehört, dass man im Unterricht nicht reden darf miteinander? Also, es ist ja überhaupt kein Ort, der irgendwie darauf ausgelegt ist, dass man da jetzt sozial ist. Ja, also die 15-Minuten-Pause, da kann man ein bisschen sozial sein irgendwie, aber essen sollte man halt auch idealerweise was. man ist halt zusammen in einem Klassenzimmer eingesperrt mit Leuten, die halt zufälligerweise ungefähr das gleiche Alter haben wie man selber, aber das sind ja auch nicht Menschen, die man sich aussucht, um mit ihnen sozial zu sein. Also, ich hätte damals vor allem auch dringend gewollt, dass die Möglichkeit zu Sozialkontakten geöffnet wird auf freiwilliger Basis. Also, zum Beispiel eben Pfadfinder oder Rote Falken oder Fußballspielen Outdoors, das wären Sachen gewesen, die wären sehr viel früher möglich gewesen, die hätte man nicht komplett verbieten müssen, aber von mir aus hätten die Schulen länger zugesperrt geblieben sein können. Ja, also, ich will auch gar nicht leugnen, dass es viele, viele Schülerinnen auch gab, die Probleme hatten, auch aufgrund des Distance-Learnings. Also, es gab natürlich auch Menschen oder Schülerinnen, die das auch gebraucht haben, diese Struktur, aber man hätte einfach viel besser eben dafür sorgen können, dass die Leute, die das brauchen, das bekommen und die, die es vielleicht nicht so brauchen, aber nicht gezwungen werden, sich dann in diesen Raum zu begeben. Aber es wurde einfach, also, diese Perspektiven wurden einfach komplett missachtet und es ist auch so getan worden, eben, als, eben können Schülerinnen nur Kontakt haben, wenn sie in der Schule sind und außerhalb war alles drunter gefahren und das Einzige, was offen war, war die Schule dann irgendwann. Also, das ist, glaube ich, ein ganz großer Fehler gewesen, aber so wird halt nicht darüber geredet und ich meine, ich habe dann meine vorwissenschaftliche Arbeit über die Wiener Schulreform gesprochen, die damals quasi das 100-jährige Jubiläum vom Anfang quasi so ein bisschen hatte, wo der erste Wiener Staatsschulratspräsident Otto Glöckl eine, ja, eigentlich, eigentlich beispiellose Schulreform irgendwie in Wien angestoßen hat mit Schuldemokratisierung, mit besserer Zugänglichkeit zum Schulsystem, mit Mitbestimmung, mit Trennung von Schule und Kirche, also, ganz, ganz wichtige Dinge und auch, und das ist dann immer die unterste Ebene noch, auch wie der Unterricht gestaltet wird, also, es ist erschreckend, dass da wirklich damals Ideen, der Arbeitsschule hieß es dann irgendwie, also, Lernschule, Drillschule, Arbeitsschule quasi und wir stecken heute immer noch in der Lernschule, wo man, wo man im Frontalunterricht Dinge für Tests lernt, in einem System, wo man viele Kompetenzen, die man vielleicht bräuchte im Leben, nicht mitbekommt, wo es kein sozialer Ort ist, oft, wo es oft ein Ort voller Angst ist und, und auch, und da habe ich mir natürlich auch, wo ich diese Arbeit geschrieben habe und da irgendwie recherchiert habe dazu, da war mir davor auch schon bewusst, dass das alles furchtbar ist, aber dann habe ich mir nochmal gedacht, boah, wenn vor 100 Jahren jemand in Wien da schon viel weiter war und jetzt irgendwie gibt es einen, einen, Bildungsstaatrat Wiederkehr war das damals, der dann halt diskutiert hat und gemeint hat, nein, die Schulen müssen aufgesperrt werden, dann ist alles wieder gut so ungefähr, natürlich jetzt auch zugespitzt, auch gute Dinge gemacht, aber in der Pandemie waren die Neos jetzt auch nicht die Vorbildlichsten, dann war das auch Org einfach. Ja, ich finde ja und ich höre das bei dir auch anklingen, diese völlige Missachtung dessen, was eigentlich auch junge Leute sagen zu den Themen und das war in der Pandemie ganz extrem, weil es hat niemand gehört darauf, was Schüler oder gefragt, was Schüler und Schülerinnen eigentlich tatsächlich wollen. Ich finde, das findet sich auch recht stark in der Politik eigentlich wieder, ganz generell, dass die Stimmen von jungen Menschen speziell, also von Jugendlichen, die noch in der Schule sind, einfach überhaupt nicht gehört werden. Kann ich zustimmen. Ja, also ich glaube, es war für junge Menschen teilweise, das hoffe ich zumindest, teilweise auch ein gutes Erlebnis dann zumindest mit diesen offenen Briefen, die wir dann geschrieben haben. Also es gab drei offene Briefe in verschiedenen Phasen der Pandemie, wo wir dann am Ende mit, haben wir glaube ich über 100 Schülerinnen und Schulsprecherinnen aus Österreich, wo wir uns immer wieder an die Politik gerichtet haben, dass wir damit zumindest Aufmerksamkeit bekommen haben und irgendwie den Diskurs ein bisschen mitprägen konnten und uns glaube ich mehr zugehört wurde als davor. Also das war eigentlich immer so dieser Klassiker, wenn mal zu einem Schulthema irgendwo was berichtet wird, dann wird immer der oder die Vorsitzende dieses Elternvereins, Bundesverein, auch keine tolle Einrichtung, ein bisschen dubios, interviewt, dann vielleicht jemand von der Lehrerinnengewerkschaft, ganz vielleicht noch irgendwie eine Direktorin, einen Direktor, den man irgendwie findet, aber nie irgendwie jemand von der Schülerinnen. und das ist eine der Sachen, die ich mir von der AKS immer noch mitgenommen habe, das ist Tragen, das vor sich her, Schülerinnen sind die größte Masse im Bildungssystem quasi, ich habe das nie überprüft, weil Eltern könnten es auch sein, aber das wird zumindest dort immer so propagiert, so oder so sollte das irgendwie in einem Verhältnis stehen und ich glaube, das hatte ich schon gebessert im Zuge der Pandemie, weil wir dann teilweise die Situation hatten, dass zu einem Schulthema dann wir, also jemand von uns quasi als unabhängiger Zusammenschluss von Schulsprecherinnen interviewt wurde, dann jemand von der AKS und noch jemand von der Schülerunion, also von der ÖVP-nahen, also de facto ÖVP-Schülerinnenorganisation, also dass wir eigentlich dann auf einmal sogar innerhalb der Schülerinnen und Schüler dann nicht mehr nur eine Stimme gehört wurde, sondern mehrere, weil ich glaube auch, dass eben diese Tendenz oder die Bewegung, dass da eben auch Leute abseits von diesen Schülerinnenorganisationen sich auch organisiert haben trotzdem und Dinge gemacht haben, dass das die Organisationen auch ein bisschen dazu bewegt hat, dann auch noch mal mehr in die Öffentlichkeit auch zu drängen und und das ist glaube ich eine Entwicklung, wo ich jetzt schon immer das Gefühl habe, das ist noch ein bisschen immer noch so, also jetzt beim Handyverbot zum Beispiel als aktuelles bildungspolitisches Lieblingsthema, habe ich ja zumindest mitbekommen, dass das von ein paar Schulsprecherinnen, die dann dort auch interviewt worden sind und das ist zumindest ein bisschen eine gute Entwicklung, aber grundsätzlich ist es natürlich so, junge Menschen werden wenig gehört, das haben wir in der Pandemie natürlich auch erlebt, dass wir halt keine wahlentscheidende Altersgruppe, Bevölkerungsgruppe sind und wenn man sich als Politikerin leisten kann, Interessen von Schülerinnen, Schülern zu missachten oder ja auch einfach dadurch, dass man die Hegemonie irgendwie also den hegemonellen Faktor quasi hat, dass man das auch beeinflussen kann, was dann die Meinung der Schülerinnen und Schüler ist, also es ist ja auch schön wäre es, wenn das eine einhellige Meinung wäre, aber solange das so ist, ist es natürlich schwierig, das irgendwie einzufordern, umso mehr muss man irgendwie, glaube ich, es versuchen. ich finde es ja jetzt wieder, danke für das Stichwort Handyverbot, also ich will jetzt nicht über das Handyverbot sprechen, es ist ein sehr schönes Beispiel, wie einerseits bildungspolitische Diskussionen ablaufen, das Thema Deutsch Kenntnisse ist dann noch ein zweites und das dritte Thema, was mir ad hoc einfällt, das ist alles, was Social Media Radikalisierung, TikTok sonstiges betrifft und ich tue mir da immer so schwer, weil da werden dann Bücher geschrieben, da werden dann keine Ahnung, irgendwelche Social Media Experimente gemacht von Menschen, die sich in erster Linie journalistisch damit auseinandersetzen und mir tut das dann immer so weh, weil ich mir denke, wo sind die über die da die ganze Zeit gesprochen wird, weil es ist ja auch, es ist, da wird so viel mit Stereotypen hantiert, die ja so überhaupt nichts mit dieser zum Glück Diversität in den Schulen auch zu tun hat, aber mich regt das wirklich auf, dass das dann im Endeffekt, wie dann diese Diskurse ablaufen, das kann man dann fast schematisch nachzeichnen, wie dann öffentliche Debatten ablaufen, sind wir so erster Schritt, reiter Schritt, dritter Schritt und schlussendlich wird das dann von erwachsenen Personen, also im Sinn von nicht einmal mehr jungen Erwachsenen, sondern irgendwie so schon 30, 40 plus geführt und ich stehe dann immer da und denke mir so und wo sind die, über die da geredet wird und das regt mich wahnsinnig auf, andererseits bin ich jetzt auch nicht mehr einem Alter, der jetzt irgendwie sagen kann, na gut, ich führe jetzt das Wort, weil das wäre das gleiche Problem, aber Stichwort Demokratisierung und Beteiligung und was fehlt dir da ganz speziell aus deiner Erfahrung raus an diesen aktuellen Debatten einerseits, aber wo sagst du, also wenn das überhaupt möglich ist, das jetzt so in dieser Kürze, in diesem Rahmen zu beantworten, wo sind sozusagen die Punkte, wo man einhacken kann, wo man wirklich sagen kann, das sind eigentlich Möglichkeiten, wo man Raum zur Beteiligung schaffen könnte und das jetzt nicht, das braucht jetzt nicht etwas Ressourcen, das braucht jetzt auch nicht etwas Personal, sondern das wären eigentlich Knöpfe, die wir drücken könnten. Also was ganz Konkretes, dass was solange die ÖVP irgendwie in der Nähe von Machtpositionen ist, nie kommen wird, wäre, dass Schülerinnen und Schüler ihre Vertretung überschulisch auf Landes- und Bundesebene direkt wählen können. Das ist, glaube ich, die Kernforderung auch sozialdemokratischer Schülerinnenorganisationen und Schülerinnen seit jeher. Also für alle, die das Vertretungssystem vielleicht auch nicht so kennen, die Schulsprecherinnen, die Schülerinnenvertretungen an den einzelnen Schulen werden ja noch von allen Oberstufenschülerinnen zumindest gewählt. dann gibt es Landesschülerinnenvertretungen, die nur noch von den einzelnen Schulsprecherinnen gewählt werden dürfen und dann gibt es die Bundesschülerinnenvertretung und die wird von den drei Landesschulsprecherinnen aus jedem Bundesland gewählt und dann noch denen von den zentralen Anstalten, wenn man ganz genau sein möchte. Also am Ende sind es nicht mal 30 Personen, die dann die Bundesschulsprecherinnen oder die Bundesschulsprecher wählen und das ist ein System, was darauf ausgelegt ist, dass es eben auch finanziell und von Parteien unterstützt Organisationen gibt und da hat halt die ÖVP-Schülerunion die Vormachtstellung und genau aus diesem Grund wollen sie das auch nicht ändern, da werden dann eben irgendwelche Argumente vorgeschoben, das ist ja ein großer Aufwand und Jan und Annette, Wahlen sind ein Aufwand, aber Demokratie und so, also das wäre eine konkrete Forderung für Partizipation schon in der Schule. Gleichzeitig könnte man natürlich auch sagen, bei der ÖH gibt es diese Direktwahl und die Wahlbeteiligung ist bei 20% und die ÖH wird von der Politik auch unterschiedlich ernst genommen, also ich glaube, das wird jetzt besser mit der Wissenschaftsministerin Evi Holzleitner, also da habe ich ein sehr gutes Gefühl und das sage ich jetzt nicht nur, weil ich sie in der Pandemie irgendwie kennengelernt habe und sie super finde, aber das grundlegende Problem ist einfach, dass die Art, das System, wie wir junge Menschen an die Gesellschaft heranführen, durch das Schulsystem hauptsächlich, aber nicht nur, dass das nicht demokratisch ist. Also wir regen sehr, sehr wenig dazu an, eigentlich junge Menschen sich einzubringen, irgendwie aufmüpfig zu sein, quasi irgendwie ja, einfach, einfach nicht nur innerhalb des vorgegebenen Systems sich einfach alles mitzumachen, sondern irgendwie selbst mitzudenken, was man machen könnte. Und das, also das ist natürlich, klar, logisch, dass das Bildungssystem irgendwie so die Ursache ist, aber es ist ja wirklich so. Also wie sollen Leute dazu kommen, außer eben vielleicht durch enorme Frustration mit dem System irgendwie, aber wie sollen sonst Leute dazu kommen, dass sie denken, ich kann was bewirken, ich kann mich einbringen, meine Meinungen werden irgendwie wertgeschätzt und vielleicht gehört, wenn man durch so ein System durch muss. Also das ist, das funktioniert grundsätzlich nicht so und das wäre halt die zentrale Schraube, an der man irgendwie drehen müsste, denke ich. Und wenn du dir jetzt überlegst, das eine Thema, das wir jetzt hatten, waren eben bildungspolitische Themen und vor allem auch die SchülerInnenvertretung, für welche Themen würdest du dir denn ganz generell, für welche politischen Themen würdest du wünschen, dass man junge Menschen oder einfach immer auch die Betroffenen, aber eben jetzt in dem Fall speziell junge Menschen fragt und einmal einfach von denen die Ideen und die Meinungen gegennimmt? Ja, es ist natürlich nicht nur das Bildungssystem, also es ist, wir haben mit der Fridays-in-Stuture-Bewegung eine ähnliche Erfahrung gemacht, also da gab es dann eben auch wie eigentlich in jeder Bewegung irgendwelche internen Probleme dann auch, aber das große äußere Problem war, dass es zwar ganz viele Menschen gab, die dann hingekommen sind, aber dass die Politik letztendlich sich nicht dann gedacht hat, deswegen, okay, jetzt setzen wir die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen um, sondern dass stattdessen dann eine reaktionäre Reaktion teilweise quasi gekommen ist und wir einen Backlash teilweise erleben und dann die Menschen, die sich für Klimaschutz einsetzen, dann irgendwie jetzt im Parlament als Ökoterroristen oder Kommunisten oder was auch immer bezeichnet werden, also das ist und das ist natürlich auch eine Bewegung, wo ganz viele junge Menschen drinnen waren oder ich habe als junger männlicher österreichischer Staatsbürger bin ich durch das System Wehrpflicht durchgegangen, wo jetzt im ÖVP-FPÖ Regierungsprogrammentwurf stand drinnen die Verlängerung von Grundwehrdienst und auch vom Zivildienst, ich habe Zivildienst gemacht, weil es geht nicht zum Herr, aber der Zivildienst in der jetzigen Form schon, also das ist auch eine wahnsinnig ungerechte Institution und ich nehme an, dass der Grundwehrdienst nicht besser ist, wenn man so die Strukturen beim Militär einschätzt als Außenstehender, aber auch im Zivildienst wo man vielleicht meinen würde, es ist irgendwie die die leichte Reversion von dem Ganzen, also im Zivildienst gab es an Vertretungspositionen, gab es gesetzlich eine sogenannte Vertrauensperson, die dann in jeder Zivildienststelle, wenn eine gewisse Anzahl an Zivildienern dort eingeteilt sind, gewählt werden musste und was die türkis-grüne Bundesregierung mit der zuständigen Staatssekretärin Plackholm gemacht hat, war, dass sie diese Wahl abgeschafft haben in der letzten Zivildienst Gesetznovelle und stattdessen wird das einfach der dienstälteste Zivildiener zur Vertrauensperson ernannt. Das heißt Wurscht wie vertrauenswürdig? Ja, es ist einfach und das war das Einzige, also es gab über die Stellen hinaus gab es sowieso gar keine gesetzlich verankerte Vertretung und auch keine nicht gesetzlich verankerte Vertretung, also gab es noch nichts, aber sie haben quasi selbst dieses niedrigste Level an Vertretung und an Demokratie in diesem System haben sie abgeschafft fast, also entzahnt, ja, und da habe ich mir auch angeschaut, da gab es Stellungnahmen dazu zum Entwurf dieser Gesetzesnovelle und das ist dann von Organisationen wie dem Roten Kreuz gekommen, dass das ja so aufwendig ist, das durchzuführen, ja, und wenn man durch sowas durchgeht, und das ist jetzt nur die Spitze des Eisweckern Zivilges, ja, also das fängt schon bei der Stellung an, wo, glaube ich, fast jeder junge österreichische Mann sich lang damit beschäftigt und da sich Horrorgeschichten erzählt werden von übergriffigen Militärärzten und furchtbare Behandlung und dann ist man in diesem System drinnen und wird für die niedrigsten Aufgaben, die es irgendwie gibt, also die, die sonst niemand machen will, teilweise eingeteilt, es ist de facto Zwangsarbeit, also das Zivildienst ist eine von sehr, sehr wenigen Ausnahmen vom Verbot der Zwangsarbeit, also das ist die gesetzliche Grundlage, auf der das stattfindet, man wird schlecht behandelt, man wird unterbezahlt, man wird dazu gezwungen und man darf nicht so oft krank sein, man hat wenig Urlaub und so weiter und dann kann man nicht erwarten, dass die Leute dann als junge Männer, also das ist das Erste, wie man quasi in der Gesellschaft als erwachsener junger Mann dann empfangen wird, also du musst jetzt erstmal neun Monate da durch und dir alles gefallen lassen und wir verkaufen es dir auch noch als Dienst an der Demokratie, obwohl es das ein antidemokratisches Instrument ist in der derzeitigen Form und da gibt es einfach ganz viele Dinge, also das ist jetzt, da habe ich mich halt in meinem Zivildienst beschäftigt, deswegen ist das jetzt noch ein bisschen mehr noch bei mir als die Schulzeit, aber ja und grundsätzlich sollte man bei allen Themen auf Leute, also auf Betroffene zugehen und auch mit Menschen darin, die sich da auskennen, also das gibt ja oft ist ja auch einfach das Ding, dass Politik irgendwie durchgesetzt wird und Maßnahmen gesetzt werden, die einfach dumm sind, wenn man das jetzt sehr runterbricht, also die einfach, das war in der Pandemie auch so, das war einfach fernab von Ideologie gibt es ja manchmal einfach Dinge, die erwiesenermaßen Sinn machen und Dinge besser machen und Dinge, die das nicht tun und oft haben auch die Dinge getan, die die Dinge nicht besser machen. Ein Punkt, der mir auch jetzt schon die ganze Zeit im Kopf herum schwirrt, weil das Thema ist, das mich auch sehr beschäftigt, du hast eh schon genannt, Mathe ist dieser Leistungsgedanke, also diese du musst erst liefern, um Teil von etwas sein zu dürfen und das zieht sich ja irgendwie durch alles, was wir bis jetzt gesprochen haben, was du auch erzählt hast, zieht sich das ja irgendwie so durch, so quasi einerseits diese sehr starke Defizitorientierung, also man sagt, okay, da muss man noch was lernen und da musst du noch was lernen und das reicht noch nicht, was ja an sich schon total demotiviert, also wie will ich das Selbstvertrauen aufbauen, mich in den Mund aufzumachen, über Ungerechtigkeiten zu sprechen, über Dinge zu sprechen, die mich direkt betreffen oder auch nur zu versuchen, vielleicht einmal Vorschläge zu machen, wie man es besser machen könnte, wie will wie will man gerade als junger Mensch, wo man noch nicht so wahnsinnig viele Erfahrungen damit hat, sich überhaupt trauen, das zu tun, wenn man nicht von vornherein irgendwie der Typ ist dafür und ich finde, das ist so, zuerst heißt es quasi, naja, lernt es einmal und dann ist man so mehr oder weniger erwachsen und dann schlägt es um in eigentlich noch größere Erwartungshaltungen oder dann heißt es halt, naja, jetzt ist das Lernen vorbei und jetzt mach mal und das ist halt, natürlich ist man da, also ich, ein bisschen denke ich auch so natürlich an meine Schulzeit zurück, wo ich mir denke, boah, wo habe ich eigentlich, das überlegen mir jetzt schon die ganze Zeit, wo habe ich eigentlich die Möglichkeit bekommen, da irgendwie mich zu beteiligen, bin mal gefragt worden, es ist sehr überschaubar, was mir so noch einfällt und ich glaube, das ist so, so etwas, das sich durchzieht in Wahrheit, so das funktionieren, ja, aber ja, nicht irgendwie einmal was kritisieren oder überhaupt die Instrumente in die Hand kriegen, um Kritik zu formulieren, da fangen sie ja schon an. ja, und das ist bei, bei all diesen, äh, diesen Diskussionen, die es jetzt ja zu Recht auch gibt, um Verteidigung der Demokratie oder auch um, darum, wie man die Demokratie irgendwie auch, auch stärken kann, ähm, das, das wird dann eben auch auf, eine Art geführt, die das komplett ignoriert, oder die, die auch, also diese ganzen Bestrebungen kann man dann auch nicht ernst nehmen, oder sie werden auch konterkariert dann davon, wenn man einen, einen Teil seines Systems so auslegt, oder einen großen Teil seines Systems so auslegt, dass, dass man eigentlich eben, dass das nicht, äh, nicht, nicht, nicht so anregt, irgendwie demokratisch zu denken, sondern im Gegenteil, äh, eher Autoritäten durchsetzt, ähm, oder auch Menschen schlechte Erfahrungen bereitet, also das ist ja auch, glaube ich, ein ganz zentraler Punkt, dass Menschen ja oft von, von, von staatlichen, äh, Behörden ja auch sich schikaniert fühlen, oder einfach, einfach nicht gut behandelt werden, oder merken, dass der Staat für sie nicht da ist, und wenn dir das Gefühl entsteht, warum sollten die Leute dann, äh, irgendwie, die, die Demokratie hochhalten, wenn die nicht, äh, wenn die weder vermittelt bekommen, richtig, äh, warum das wichtig ist, äh, dass wir in einem demokratischen System leben, noch spüren, warum es wichtig ist, also eins und beiden wäre schon mal ein guter Anfang irgendwie, und, äh, ja, und natürlich, gerade wenn man junge Menschen, die man an die Gesellschaft heranführt, das nicht, also das überhaupt nicht vermittelt, ähm, und dann mit 18 sagt, so, und jetzt erwarten wir von euch quasi, dass ihr, aber trotzdem, dass ihr jetzt alles verinnerlicht habt, äh, unter demokratischen Grundwerte, ähm, dann, verstehe ich, äh, natürlich, oder dann ist es halt, ich verstehe nicht, warum Leute dann FPÖ wählen, deswegen, äh, gibt es sicher psychologische Analysen dafür, ich würde es nicht tun, äh, ich habe das auch alles trotzdem so erlebt, aber, ähm, aber es ist nicht verwunderlich irgendwie, Und der beste Schutz der Demokratie ist, Demokratie für die Menschen, die sie in der Zukunft tragen werden und die sie angewiesen sein wird, ihnen zu vermitteln und spürbar zu machen. Aber das würde eben auch wieder erfordern, dass man unter dieser oberflächlichen Ebene quasi hineingeht. Und da gibt es halt auch wenig Bereitschaft dazu, leider. Ja, plus das natürlich, das ist ja Querschnittsmaterie in jeglicher Hinsicht. Und ich denke mir auch, gerade als junger Mensch, wenn man damit beschäftigt ist, irgendwie so, gerade wenn man Armut kennt, wenn man materielle Deprivation kennt, wenn es Schwierigkeiten gibt, irgendwie ein entsprechendes gutes Lernumfeld zu bekommen, wenn existenzielle Fragen innerhalb der Familien und innerhalb der sozusagen, wenn das Leben so beherrscht und auch die, im wahrsten Sinne, das war das Unsicherheit, wenn man ständig von Unsicherheit umgeben ist, die Ressourcen sind ja begrenzt. Das heißt, wenn ich damit beschäftigt bin, mich irgendwie zu sorgen um die Basics, ich denke, das schlägt ja, wenn man jung ist, noch einmal ganz besonders auf. Und das prägt ja auch noch einmal ganz besonders als Kind, als Jugendlicher. Und das ist auch so etwas, was mir in der öffentlichen Debatte irgendwie komplett fehlt. Ich meine, die Volkshilfe hat es zum Teil schon, thematisiert sich immer wieder, Kinderarmut, beziehungsweise Zugang zu Ressourcen. Aber das ist so etwas, wo ich mir denke, es sind so viele davon betroffen. Und in Wahrheit gibt es da nicht wirklich ein Lobby, beziehungsweise stellt man auch gar nicht die Frage danach, warum gibt es, warum sind die Zahlen bei psychischen Erkrankungen so, wie sie sind. Das auf die Pandemie zu schieben, ist vielleicht bequem, aber das ist keine Antwort. Wie schaut es mit Versorgung, mit psychosozialer Versorgung aus? Wie schaut es mit Hilfssystemen aus? Ich meine, Wien ist da eh noch, sehr gut aufgestellt. Wenn man sich die Bundesländer anschaut, ist dann teilweise wieder anders. Aber all das ist so etwas, das ist für mich so eine komplette Leerstelle in der öffentlichen Diskussion. Stattdessen hängt man sich in den Details auf. Und ich denke mal, das ist ja auch wieder, das poppelt ja auch wieder zurück an die Betroffenen, wenn die merken, okay, das, was da geredet wird, hat aber mit meinen Lebensrealitäten und mit dem, was mich jeden Tag beschäftigt. Auch Klimapolitik natürlich, eigentlich so gut wie gar nichts zu tun. Naja, warum soll ich mich dann, warum soll ich mich dann da irgendwie anpassen, einbringen? Warum soll ich überhaupt wählen gehen, sofern ich überhaupt wählen gehen darf? Das ist ja wieder der nächste Punkt. Also das ist so, das ist so etwas, das merke ich einfach immer, immer mehr. Und das wird sogar eher, vielleicht nur gefühlt schlimmer als besser. Also gerade, weil so viele SchülerInnen auch in Zukunft, gerade in Wien, nicht wahlberechtigt sein werden, umso wichtiger wäre es ja eigentlich, diese demokratischen Prozesse in der Schule zu fördern. Ja, also allgemein, wir hatten jetzt, wir hatten jetzt vor kurzem die Politikwissenschaftlerin Barbara Preinsack bei uns in der Sektion 8 zu Gast und die hat uns das Konzept der Vorverteilung vorgestellt als Gegenkonzept. Also Vorverteilung ist quasi Umverteilung, bevor man Umverteilung braucht. also eine Politik, die Güter, die vorhanden sind, so verteilt, dass Ungerechtigkeiten gar nicht erst entstehen. Und das sind natürlich finanzielle Güter, aber da geht es auf einer innerlichen Ebene dann auch um so Sachen wie Mitbestimmung, Wahlrecht und so weiter. Und ich glaube, dass das ein guter Zugang grundsätzlich wäre. Ich meine, Umverteilung ist also ein Wort, was sehr kontroversiell diskutiert wird, sage ich mal. Aber da kommt man, glaube ich, auf eine, das könnte man zumindest so ein bisschen als Erzählung irgendwie auch versuchen, dass wir mit den Dingen, die wir haben, so umgehen können, dass es Menschen gut geht und dass eben gewisse Dinge gar nicht erst entstehen müssen. Und ich glaube, da kann man auch ein bisschen mehr Leute dann wieder abholen damit vielleicht, weil es dann nicht darum geht, irgendjemandem was wegzunehmen, unter Anführungszeichen, sondern eben Menschen was zu geben und auch als Staat. Also das ist ja auch ein ganz zentraler Punkt, der auch gerade beim Erfolg rechtsextremer und faschistischer teilweise PolitikerInnen, Politikär vor allem, ganz zentral ist, dass der Staat als Feindbild quasi aufgebaut wird, was ja eigentlich das Gegenteil von dem dann ist, was der Staat sein sollte. Also der Staat ist dann das böse, überbürokratisierte Konstrukt, was nicht für die Menschen da ist und genau das Gegenteil sollte er sein. Also auch da wieder zu kommunizieren, dass der Staat für die BürgerInnen da ist. Also ich glaube, das ist ein Zugang, wie man da vielleicht dem ein bisschen begegnen kann. Und ich denke, so mit diesem Thema Fairness und Gerechtigkeit kann man junge Menschen wahrscheinlich auch wahnsinnig gut einfach abholen. Ja, und das, das ist eben auch ein bisschen, was ich habe dann nach meiner Schulsprecherzeit auch, also nach der Matura, habe ich dann auch überlegt, auch länger, wie und wo ich mich am besten eindringen kann und wo ich das Gefühl habe, auch irgendwie eine gewisse Wirksamkeit auch entfalten zu können. Und ich glaube, es gibt, es gibt, glaube ich, vielen junge Menschen, wir sind hier nicht unpolitisch, man kann gar nicht unpolitisch sein, wir sind irgendwie, also uns bleibt ja gar keine andere Wahl, wenn wir das alles mitbekommen, was um uns herum dauernd passiert. Aber es wird oft auch einfach nicht vermittelt, was man dann tun kann oder wo man dann auch Dinge tun kann, weil der Schritt dazu, in eine etablierte Partei zu gehen, ist halt dann vielleicht auch nochmal ein hoher und hat auch ja durchaus viele Nachteile. und ich bin dann eben am Ende so bei der Sektion 8 gelandet, eh auch ein bisschen über den Vorzugstimme-Wahlkampf von Niki Kowal, der ja auch schon zu Gast war bei euch, der die Sektion 8 gegründet hat und versuche jetzt irgendwie auch da, also auch innerhalb der SPÖ, dass wir dann solche Inhalte auch weiter vorantreiben. also wenn es zu Beginn irgendwie auch um Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen ging, bei der Volkswahl Wien habe ich mich ein bisschen mit dem Thema Care-Leaver beschäftigt, also Kinder und Jugendliche, die nicht bei ihren biologischen Eltern aufwachsen können aus verschiedenen Gründen und dann oft in sozialpädagogischen Wohlgemeinschaften aufwachsen und eine unfassbar ungerechte Rechtslage vorfinden, die sie mit dem 18. Geburtstag vor die Tür setzt. Also wo der Betreuungsanspruch am 18. Geburtstag aufhört und ich habe eine Schilderung einmal gehört von einer Betroffenen, die Care-Lieberin war, die dann erzählt hat, dass bei ihr in ihrer Wohngemeinschaft hat sich niemand auf den 18. Geburtstag gefreut, sondern das war irgendwie wie so das Damok-Geschwert, was über allen geschäbt ist und alle wussten, was kommt und es ist für mich als jemand, der sich auf den 18. Geburtstag freuen konnte, ich hatte dann Corona an meinem 18. Geburtstag, war auch nicht so toll, aber gut, aber für mich irgendwie, der sich da freuen konnte, war das einfach eine eine arge Vorstellung, dass so etwas so anders sein kann, durch Vorgaben, die ja von der Politik, vom Staat in dem Sinne gemacht werden und und und also solche Themen brauchen dann irgendwie eben, hast du vorhin gesagt, eine politische Lobby und ich glaube, dass das trotzdem dann auch Parteien sein sollten oder dass sie zumindest ihre Aufgabe nicht erfüllen, wenn sie das nicht sind und das ist jetzt ein bisschen der Versuch auch innerhalb der Sozialdemokratie, die ja geschichtlich da schon sich oft für Verbesserungen auch von rechtlichen Situationen eingesetzt hat, auch da einen Teil beizutragen. Ja, Mati, also schöner Bogen, finde ich, den du jetzt da geschlagen hast. Wir stellen ja allen unseren Gästen eine ganz bestimmte Frage, weil unser Podcast heißt ja Österreich What the Fuck und die Frage, die wir allen stellen, ist, wann hast du mit dir das letzte Mal gedacht What the Fuck und zwar im Sinn von das kann, also wie es halt häufig verwendet wird, negativ konnotiert sein, keine Ahnung, Donald Trump hat sein Bild nicht gefallen und deswegen muss das jetzt abgehängt werden oder whatever. Oder das kann auch etwas total positiv Überraschendes gewesen sein, wo du dir gedacht hast, What the Fuck, das ist großartig, ich packe es nicht. Wann war das so das letzte Mal, wo du dir das gedacht hast und etwas, was du uns auch erzählen willst natürlich? also ich habe tatsächlich What the Fuck nicht wirklich in meinem Sprachgebrauch, ich glaube das ist jetzt, ohne jetzt hier Ageism betreiben zu wollen, ich glaube das ist eher so ein Millennial Thing als ein Gen Z Thing, aber Dankeschön, es trifft auf unsere HörerInnen, gut mit uns Fuß. Ja, das kann ich mir vorstellen. Was mich letztens ein bisschen stutzig gemacht hat, war, es ist jetzt vor kurzem von der Polizei veröffentlicht worden, dass es Gruppen gab, die queere Männer in Fallen gelockt haben und dann zusammengeschlagen und misshandelt haben de facto und dann habe ich einen Tweet von einem SPÖ-Berater dazu gelesen, der quasi gemeint hat, da gibt es Leute, die was gegen Pädophile machen und das ist doch was Tolles und ich weiß nicht, ich versuche so wenig wie möglich von so Leuten mit solchen politischen Einstellungen mich da irgendwie mitnehmen zu lassen. Also bissl durchlesen und anschauen kann sicher helfen, um zu verstehen. Ich hab' mir gedacht: Puh, das ist die stimmenstärkste Partei! Ah doch, einen wirklichen WTF-Moment hab' ich doch gehabt. Bin im Parlament gesessen bei einer Kickl-Rede. Und wenn man den im Parlament in echt hört ist das nochmal absurder, wenn der da anfängt, vom System zu reden und vom Klimakommunismus. Ich glaub das war eine Rede, in der er gesagt hat, dass jetzt das System zum letzten Schlag ausgeholt hat gegen das Volk und das ist unter die Haut gegangen. Man soll Kickl nicht als die große Angstfigur hinstellen und größer machen, als er ist - in zweifachem Sinne - aber das war wirklich arg. Ich hab mir grad verkniffen zu sagen 1,68. Ja es ist die Gesamtkomposition Herbert Kickl. Noch dazu als jemand wie er, der nie wo anders gearbeitet hat als - soweit ich weiß - als in der Politik, dann gegen das System zu wettern, das finde ich immer einen sensationellen Treppenwitz. Aber es geht durch. Er kommt ja aus dem Nachbarort vom Falkencamp in Döbriach, aus Radenthein. Da war ich ganz oft. Da is' das Granatium, da kann man Granate abbauen. Ein spannender Ort. Und irgendwie passend. Mati, ganz ganz herzlichen Dank, dass du so viel Zeit für uns hattest und uns so spannende Dinge erzählt hast.